Bibliothek
Wie wirken wir Menschen auf die Natur ein? Was richten wir an, was machen wir gut, wo steuern wir hin? Ist es Zeit, Planet B zu suchen oder können wir gegensteuern und weiter auf der Erde leben?
Das Anthropozän is das Zeitalter des Menschen. Warum alle davon reden, wie es...
Wie wirken wir Menschen auf die Natur ein? Was richten wir an, was machen wir gut, wo steuern wir hin? Ist es Zeit, Planet B zu suchen oder können wir gegensteuern und weiter auf der Erde leben?
Das Anthropozän is das Zeitalter des Menschen. Warum alle davon reden, wie es um die Erde steht und wohin wir uns entwickeln müssen, erzählt die preisgekrönte Sachbuchautorin Melanie Laibl; Corinna Jegelkas Illustrationen laden zum genauen Hinsehen und Mitmachen ein. Randvoll mit Info, Ideen, Anregungen, Comics, Graphiken und Bildern macht dieses vielfältige Buch Mut, genau hinzusehen und gemeinsam aktiv zu werden.
Jedes Kind kriegt mit, dass irgendetwas schief läuft. Im Winter kein Schnee, im Sommer kein Regen. Der Wind wird zum Orkan und das Hochwasser zur Überflutung. Das Land trocknet aus. Die Bienen sterben. Menschen kleben sich auf Autobahnen. Andere beschweren sich über Flugscham. Die einen schimpfen, die anderen demonstrieren. Im...
Jedes Kind kriegt mit, dass irgendetwas schief läuft. Im Winter kein Schnee, im Sommer kein Regen. Der Wind wird zum Orkan und das Hochwasser zur Überflutung. Das Land trocknet aus. Die Bienen sterben. Menschen kleben sich auf Autobahnen. Andere beschweren sich über Flugscham. Die einen schimpfen, die anderen demonstrieren. Im Dauerrauschen des Alltags ist das mal ängstliche, mal zornige, mal genervte Gemurmel über den Klimawandel unüberhörbar laut geworden. Manch junger Mensch, dem man nichts anderes wünscht, als mit völlig angebrachter Selbstüberschätzung und ungebremsten Enthusiasmus ins nächste Level zu starten, ist verunsichert und frustriert. Das ist furchtbar traurig und ein echtes Dilemma. Natürlich muss man über die Folgen des Klimawandels sprechen. Aber den Kindern Angst machen …? Will man das …? Was also tun?
Vielleicht ein Buch wie „WErde wieder wunderbar“ in die Hand nehmen. Im Bilderbuchformat kommt es daher, doch man sollte nicht den Fehler begehen, es als „Kinderkram“ abzutun. Mit geballtem Wissen, Fakten und Problemanalysen, mit Ideen und Utopien füllt es seine 64 aufgeräumten und doch zum Bersten gefüllten Seiten.
Marty, ein Alien aus dem Überall kommt als Austauschschüler in eine Menschenschule. Mit Hilfe der menschlichen Schüler*innen will er herausfinden, was es mit dem Anthropozän (hier Anthropo10 genannt) auf sich hat - der „Großen Beschleunigung“.
Wann hat diese Beschleunigung eingesetzt und warum? Hat es damit zu tun, dass der Mensch sich nicht mehr als Teil der Natur versteht? Denn warum wirkt er nur auf die Natur ein, statt mit ihr zu wirken? Welche Folgen hat das? Und wie können wir mit diesen Folgen umgehen?
Der Mensch wird nicht als Untier dargestellt. Seine Fähigkeit, Wissen anzuhäufen, wird gefeiert, doch gleichzeitig wird dargestellt, welche Schattenseiten dieses Talent hat, wenn man es nur zur Befriedigung von Bedürfnissen einsetzt, ohne an Zusammenhänge und Folgen zu denken. Diese Zusammenhänge und Folgen werden in mehreren Kapiteln anschaulich und augenöffnend dargestellt. Die Autorinnen beginnen mit den vier Elementen, auf die der Mensch eingreift: Boden, Wasser, Luft und Feuer. Anschließend erzählen sie von der menschlichen Beziehung zu Licht, Schall, Pflanzen, Tieren und schließlich der eigenen Spezies selbst.
Jedes dieser Kapitel beginnt mit einem Comic über Marty und die Schüler*innen der 3b, in dem das Thema spielerisch angerissen wird. Es folgen Erklärungen, Grafiken, Wortsammlungen und vor allem: Wünsche für die Zukunft, um die Vorstellungskraft der Leser*innen anzukurbeln. Nicht nur wird deutlich, dass der Mensch sehrwohl Teil der Natur ist, es wird auch begreifbar, dass der Jetzt-Zustand nicht in Stein gemeißelt ist: Wenn wir unser Denken und unser Handeln verändern, sind positive Entwicklungen möglich. Das dieser Gedanke vermittelt wird, gelingt vor allem, weil nicht Angst und Fatalismus dieses Buch inspiriert haben, sondern eine waschechte Begeisterung für die Einzigartigkeit des Planeten Erde. Das die Existenz der Erde und das Leben auf ihr keine Selbstverständlichkeit ist und es eine Freude sein müsste, diesen seltenen Schatz zu beschützen, wird mit mitreißender Eindringlichkeit beschrieben.
„WErde wieder wunderbar“ ist kein Buch für den Nachttisch und auch keines, um es mal so eben weg zu konsumieren. Nach eigener Aussage ist es ein „Mutmachbuch“. Dennoch: Wegen der Fülle an Themen und Informationen, die teilweise schwer zu verdauen sind, sollte es mit Aufmerksamkeit und – je nach Alter und Beschaffenheit des lesenden Kindes – in Begleitung zur Hand genommen werden. Ist das Kind zu jung oder zu sensibel, könnten die mutmachenden Aspekte überblättert werden. Das wäre schade. Wir wünschen beim Lesen viel Spaß, viel Mut und viel Aha!
- Mia Grau
Dieser Link ist ein Provisions-Link, auch Affiliate-Link genannt. Unser Affiliate Partner ist genialokal, ein Unternehmen, das lokalen Buchhandel unterstützt. Wenn du auf diesen Provisions-Link klickst und auf genialokal etwas kaufst, bekommen wir eine Vermittlungsprovision. Es entstehen für dich keine Nachteile beim Kauf oder Preis.
Kennst du die hier schon?
-
Jeden Tag Spaghetti. Wie es sich anfühlt von hier zu sein, aber irgendwie auch nicht
Alltagsrassismus? Ein einleuchtendes, schön gestaltetes Rezept für Empathie & Sensibilisierung
Zum Buch -
Ich so du so
Alles super normal! Ein Bilderbuch/Sachbuch-Muss für alle, die nach kreativen Ansätzen suchen über Normalität und Anderssein zu sprechen.
Zum Buch -
Allein in der Fremde
Drei Autoren, drei wahre Geschichten, drei junge Menschen auf der Flucht nach Europa. Anrührend und aufrüttelnd.
Zum Buch -
Smash the Patriarchy – Der Widerstand als Graphic Novel
Erschütternd, aufrüttelnd, mutmachend und toll gezeichnet: ein Comic-Sachbuch über den Kampf gegen das Patriarchat.
Zum Buch